Eine gesunde Ernährung und ein bewusster Lebensstil können einen positiven Einfluss auf Ihr Wohlbefinden mit Lymphödem haben. Zwar gibt es keine spezielle „Lymphödem-Diät“, die die Krankheit heilt, aber einige Empfehlungen lassen sich geben:
- Ausgewogene Ernährung: Essen Sie vielseitig und bunt – viel frisches Obst und Gemüse, ausreichend Eiweiß (für Muskeln und Gewebe), gesunde Fette (z. B. in Fisch, Nüssen) und Vollkornprodukte. Eine solche ausgewogene Kost hält das Bindegewebe insgesamt gesund und versorgt Sie mit wichtigen Nährstoffen.
- Gewichtskontrolle: Übergewicht kann ein Lymphödem spürbar verschlechtern, da es die Lymphgefäße zusätzlich belastet. Falls Sie übergewichtig sind, lohnt es sich – in Absprache mit dem Arzt – eine moderate Gewichtsreduzierung anzustreben. Schon einige Kilogramm weniger entlasten das System. Crash-Diäten sind aber keine gute Idee; besser langsam und dauerhaft abnehmen, mit gesunder Ernährung und leichter Bewegung. Auch Normalgewichtige profitieren davon, ihr Gewicht stabil zu halten.
- Salz in Maßen: Achten Sie auf Ihren Salzkonsum. Zu viel Salz bindet Wasser im Gewebe und kann Ödeme verschlimmern. Versuchen Sie, nicht jedes Essen stark nachzusalzen. Fertiggerichte und Fast Food enthalten oft sehr viel Salz – frisch kochen gibt Ihnen die Kontrolle über die Salzmenge. Sie müssen nicht salzfrei essen (das wäre auch ungesund), aber eben bewusst salzärmer. Kräuter und Gewürze können helfen, trotz weniger Salz viel Geschmack ans Essen zu bringen.
- Ausreichend trinken: Auch wenn es paradox klingt – trinken Sie genug Wasser oder ungesüßten Tee. Viele glauben, bei Neigung zu Ödemen müsse man weniger trinken; das stimmt nicht. Der Körper braucht Flüssigkeit, um gut zu funktionieren. Zu wenig Trinken kann den Körper sogar in „Alarmbereitschaft“ versetzen, Wasser eher festzuhalten. Halten Sie sich also an die empfohlenen ca. 2 – 3 Liter am Tag (sofern keine anderen Krankheiten dagegen sprechen).
- Alkohol & Nikotin: Genießen Sie Alkohol nur in Maßen. Alkohol erweitert zwar kurzfristig die Gefäße (man wird „warm“), entzieht dem Körper aber Flüssigkeit und kann zu mehr Schwellung am nächsten Tag führen. Zudem fördert er Entzündungen im Körper bei übermäßigem Konsum. Mit einem gelegentlichen Glas ist es in Ordnung, aber beobachten Sie, ob es Ihr Lymphödem beeinflusst. Rauchen ist schlecht für die Gefäße und das Bindegewebe generell – ein weiterer guter Grund, damit aufzuhören, falls Sie rauchen. Nichtrauchen verbessert die Durchblutung und reduziert Entzündungsstoffe im Körper.
- Bewegung & Ruhe: Ein gesunder Lebensstil ist immer ein Balanceakt zwischen Aktivität und Erholung. Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung (wie im Bewegungs-Abschnitt empfohlen), aber gönnen Sie sich auch Entspannung. Stress und psychische Belastung können sich negativ auf Ihr Wohlbefinden auswirken und sogar gefäßverengend wirken. Finden Sie Entspannungstechniken, die Ihnen liegen – sei es ein Hobby, bewusste Atemübungen, Yoga oder ein warmes (nicht heißes) Bad. Genügend Schlaf ist ebenfalls wichtig, damit sich Ihr Körper regenerieren kann.
- Klima & Umgebung: Extreme Hitze sollten Sie meiden – an sehr heißen Tagen kühlen Sie zwischendurch Arme oder Beine z. B. mit einem kühlen (nicht eiskalten) feuchten Tuch. Extreme Kälte ist ebenfalls ungünstig, weil sie die Gefäße eng stellt – schützen Sie sich im Winter mit warmer Kleidung, aber vermeiden Sie auch hier punktuell eisgekühlte Anwendungen direkt auf dem Lymphödem (kein direkter Eisbeutel auf länger, lieber nur kurz und mit Tuch dazwischen). Ein gemäßigtes Klima tut Lymphödemen meist am besten. In der Sauna oder im Thermalbad ist Vorsicht geboten: viele können es in Absprache mit dem Arzt ausprobieren – mit Kompressionsbandage in die Sauna gehen zum Beispiel – aber generell gilt, nicht zu lange und nicht zu heiß. Jede*r reagiert anders; achten Sie darauf, wie Ihr Körper auf solche Temperaturreize reagiert.
Merke: Eine gesunde Lebensweise kann das Lymphödem zwar nicht heilen, aber sie stärkt Ihren gesamten Körper. Und ein kräftiger, gesunder Körper kommt mit den Herausforderungen des Lymphödems besser zurecht. Zudem fühlen Sie sich insgesamt wohler und energievoller, was wiederum hilft, aktiv zu bleiben. Tun Sie sich Gutes! – Ihr Lymphsystem wird es Ihnen danken.