Ein Lymphödem ist chronisch und derzeit nicht heilbar, aber gut behandelbar​. Das Ziel der Therapie ist, die Schwellung zu reduzieren (Entstauung) und ein Wiederanschwillen dauerhaft zu verhindern. Wichtig zu wissen: Je eher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser lässt sich ein Lymphödem kontrollieren​. Unbehandelt kann sich das Ödem verschlimmern und zu Komplikationen (wie Hautentzündungen) führen, daher sollte man nicht abwarten.

 

Die Grundlage der Lymphödem-Behandlung bildet weltweit die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)​ Diese umfasst fünf Säulen – spezielle Therapiebausteine, die zusammen die Schwellung bekämpfen:

  • Manuelle Lymphdrainage (MLD):eine besondere medizinische Massage, die den Lymphabfluss anregt.
  • Kompressionstherapie:das Tragen von Kompressionsbandagen oder -kleidung, um das Wiederanschwellen zu verhindern.
  • Hautpflege:gründliche Pflege, um die empfindliche Haut zu schützen und Infektionen vorzubeugen.
  • Bewegungstherapie:spezielle Gymnastik und regelmäßige Bewegung, idealerweise mit angelegter Kompression, um den Lymphfluss zu unterstützen.
  • Schulung und Selbstmanagement:die Anleitung des Patienten, selbst aktiv mitzuhelfen – z. B. durch eigene Übungen, Selbstmassage und konsequentes Mitwirken im Alltag​

Diese Therapiesäulen werden im nächsten Abschnitt genauer erklärt. Zusätzlich kann in ausgewählten Fällen auch ein chirurgischer Eingriff erwogen werden (etwa die Verpflanzung von Lymphknoten oder das Anlegen neuer Lymphgefäß-Verbindungen in spezialisierten Zentren), doch stehen diese Methoden meist nicht am Anfang der Therapie. Generell gilt: Mit Geduld, Disziplin und der Hilfe von Experten lässt sich ein Lymphödem meist so einstellen, dass Lebensqualität und Mobilität weitgehend erhalten bleiben. Ärzte und Therapeuten erstellen individuell einen Behandlungsplan – und Sie selbst spielen dabei eine wichtige Rolle.